241-1018 Wächst wirklich zusammen, was zusammengehört? Lesung zur Ost-West-Thematik mit Tobias Frank aus seinem neuen Buch

Umfragen und Wahlen verdeutlichen immer wieder, dass auch 33 Jahre nach der deutschen Vereinigung die Menschen in Ost- und Westdeutschland unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was eine demokratische Gesellschaft auszeichnet und welche Parteien die Richtung der Politik bestimmen sollten.
Trotz der persönliche Diktaturerfahrung halten 60% der Ostdeutschen den Sozialismus für eine „gute Idee“, die bisher lediglich von den falschen Politikern praktiziert wurde. Auch dass die DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ hatte und der Bundesrepublik in den Bereichen Gesundheitswesen, soziale Sicherheit und Gleichberechtigung der Frauen überlegen war, ist eine deutliche Mehrheit der Ostdeutschen heute überzeugt. Obwohl die AfD im vergangenen Jahr bei Landtagswahlen und Umfragen auch im Westen Deutschlands deutlich zulegen konnte, ist die Zustimmung für die - teilweise als erwiesen rechtsextremistisch eingestufte - Partei in Ostdeutschland doppelt so hoch und es ist zu befürchten, dass sie in mehreren ostdeutschen Bundesländern bei Landtagswahlen stärkste Partei wird.
Schon in seinem ersten Buch setzte sich der in Sachsen geborene und in Höxter lebende Autor Tobias Frank mit zahlreichen Mythen auseinander, die in der deutschen Gesellschaft weit verbreitet sind und das Zusammenwachsen der Menschen in Ost- und Westdeutschland erschweren und demokratiefeindliche Einstellungen fördern.
In seinem zweiten Buch befasst er sich kritisch mit den „Errungenschaften“ der DDR, die mit der Vereinigung Deutschlands wegfielen und denen viele Menschen in Deutschland – nicht nur im Osten – nachtrauern. Außerdem beschreibt er die Verbreitung des Kommunismus/Sozialismus in der Welt und untersucht, warum auch nach dem Zerfall der Sowjetunion und ihrer sozialistischen Partnerländer noch immer viele Menschen an der Idee des Sozialismus festhalten.
Die Rolle der SED beim Aufbau des Sozialismus in der DDR wird ebenso analysiert wie ihre Transformation zur PDS/LINKEN im vereinigten Deutschland.
Abschließend sucht Tobias Frank nach Erklärungen, warum in Ostdeutschland – trotz der 40-jährigen Unterdrückung durch die Sowjetunion – mehr Verständnis für den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verbreitet ist, als im Westen der Bundesrepublik.
Eine Anmeldung ist erforderlich, die Bezahlung erfolgt an der Abendkasse.